Wandern auf Mallorca – Die Schönheit der Insel aktiv erleben

Mallorca ist wie geschaffen für Menschen, die sich gerne bewegen und wandern gehen. Im Herbst und im Frühling ist das Wanderwetter perfekt und lädt dazu ein, auf abwechslungsreichen Touren die Insel aktiv zu erleben und ihre Schönheit zu genießen.

Der Facettenreichtum der Landschaften und Wandermöglichkeiten sucht seinesgleichen. Natürlich fällt Wanderfreunden gleich die Serra de Tramuntana ein, Mallorcas Gebirge, das die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte und das mit mehreren, über 1.000 Metern hohen Gipfeln aufwartet.

Doch es gibt noch so viel mehr: die nordöstliche Serra de Llevante, Palmas Vorgebirge Na Burguesa, der Randa-Berg, der Klosterberg von Felanitx, verschiedenste Küstenwanderungen oder tolle Touren im Inselinneren, ebenso wie schöne Strandwanderungen oder Ausflüge zu versteckten, einsamen, kleinen Buchten.

Wie viele verschiedene Wanderstrecken es auf der Insel gibt, kann wohl niemand genau sagen: Es dürfen mehrere Hundert sein. Auf alle Fälle kann man sich auf sportliche Art die gesamte Insel erlaufen und zwar jeder in seinem eigenen Tempo!

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Nach dem Aufstieg kann man die schönsten Ausblicke genießen.

Eine beliebte Wanderung: Die Trockensteinroute

Der beliebteste Wanderweg auf Mallorca ist der bekannte Fernwanderweg GR-221, der auch unter dem Begriff „Trockensteinroute“ bekannt ist (auf mallorquinisch „ruta de pedra en sec”). Der GR-221 wurde nach den alten Trockensteinmauern entlang der Pfade, Wege und Straßen benannt, die sich durch das Tramuntana-Gebirge ziehen.

Dieser Trockensteinweg beginnt bei Port d´Andratx und geht bis Pollença, d.h. er wurde erst vor kurzem um sieben Kilometer verlängert, so dass er jetzt bis zum Meer geht und in Port de Pollença endet.

Die Wanderwege sind abwechslungsreich: So geht es in einem Moment durch schattenspendende Steineichenwälder vorbei an kleinen Wasserläufen, dann eine Zeitlang entlang uralter Olivenbäume und kurz darauf durch felsiges und alpines Gelände, wo man sich den wilden Ziegen nahe fühlt und sich der Weg durch eine karge Landschaft schlängelt.

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Diese Finca in Andratx bietet einen tollen Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen.

Was gibt es unterwegs nicht alles für Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Klöster, Einsiedeleien, uralte Bauernhöfe, ehemalige Köhlerplätze und Schneehäuser, in denen früher Kohle hergestellt bzw. Schnee gesammelt wurde. Von den Blicken über die Insel, den bizarren Felsformationen und dem Meer am Horizont einmal ganz abgesehen.

Dabei ist der GR-221 nicht einfach nur ein Weg, sondern wird von verschiedenen Teilstrecken und Nebenwegen ergänzt. Das gesamt Wegenetz umfasst derzeit ungefähr 300 Kilometer Wanderwege. Dabei arbeitet die Balearenregierung beständig an der Verbesserung und alte Wege werden wiederbelebt, instand gesetzt und ausgeschildert. So ist unter anderem ein weiterer Ausbau des Fernwanderwegs bis zum Leuchtturm von Formentor geplant.

Viele Wanderrouten eignen sich auch für ungeübte Wanderer und kürzere Teilabschnitte sind sogar für Familien mit Kindern geeignet. Auch Hunde sind auf den meisten Touren erlaubt. Es gibt sehr viele kurze Touren mit einem umso größeren Charme!

Einmal entlang der Tramuntana wandern

Sehr gut trainierte Wanderer können die gesamte Trockensteinroute in acht Etappen absolvieren. Die Streckenabschnitte gehen von Port d`Andratx über La Trapa, Estellencs, Esporles, Deià, Port de Sóller, den Cúber-Stausee und das Kloster Lluc bis zum Endpunkt Port de Pollença. Dafür braucht man mindestens eine Woche.

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Das Chalet befindet sich in Puerto Pollensa, dem Ende des Wanderweges Gr-221.

Der Clou daran: Der Wanderer kann in den sieben, an der Strecke gelegenen Berghütten übernachten, in den so genannten „Refugis“. Diese „Hotels für Wanderer“ sind einfache Unterkünfte, die aber sehr sauber und gut ausgestattet sind.

Zum Beispiel das Refugi de Muleta am Leuchtturm von Port de Sóller: Gerade mal elf Euro kostet hier eine Nacht in dem großen Gemeinschaftsschlafsaal mit den Doppelstockbetten, die eine Kapazität für 30 Übernachtungsgäste bieten.

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Es gibt zahlreiche Küstenwanderungen auf Mallorca.

Die Matratzen sind bequem, das Bettzeug ist frisch (wer nicht seinen eigenen Schlafsack mitbringt, kann sich Decke, Kopfkissen und Bettwäsche gegen eine geringe Extra-Gebühr ausleihen), die sanitären Anlagen sind neu und sauber, alles ist bestens gepflegt. Gleichfalls preiswert ist das Abendbrot, bei dem es sehr guten mallorquinischen Wein zu einem ebenso guten, typischem Inselgericht gibt. Auch das Frühstück ist tadellos (und im Preis inbegriffen).

Mit dem Alpenvereinsausweis gibt es in den „Refugis“ sogar eine Ermäßigung, eine Voranmeldung sei aber unbedingt empfohlen. Auch sei angemerkt, dass zwischen den einzelnen Hütten nicht gerade wenige Kilometer liegen, die einzelnen Teilabschnitte zwischen vier bis acht Stunden dauern und es dabei wahrlich über Stock und Stein und durch Berg und Tal geht!

Viele Abschnitte können aber auch als Einzelwanderungen erkundet werden, die gut an einem Vormittag oder an einem Tag zu schaffen sind. Spektakulär schön ist z.B. die Strecke von Valldemossa bis Deià: Es geht einen Höhenwanderweg entlang, den der Erzherzog Ludwig Salvador im 19. Jahrhundert entlang des Hochplateaus an der Nordküste anlegen ließ.

Alleine oder als geführte Wanderung

Das Beste am Wanderziel Mallorca ist, dass es auch eine sehr große Auswahl an geführten Wanderungen gibt und Touren in allen Längen und Schwierigkeitsgraden von den verschiedensten Veranstaltern für kleine und große Gruppen organisiert werden können. Natürlich kann man auch alleine losgehen oder die Wanderung mit Freunden und Familien selbst gestalten.

Die meisten Wanderwege sind bestens ausgeschildert und durch rote Punkte am Weg bzw. durch die sympathischen Steinmännchen gekennzeichnet. Dennoch gilt die goldene Regel, dass man niemals ohne Wasser und Wanderführer bzw. Wanderkarte unterwegs sein sollte, zumal an vielen Stellen im Gebirge kein Handyempfang besteht.

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Fast alle Küstenwanderungen führen an einem Leuchtturm vorbei.

Noch ein Extra-Tipp:

Für Menschen, die nur hin und wieder wandern wollen, sind die Wanderungen von Walk and Talk Mallorca eine tolle Sache. Die Wanderführerin ist Sophia, eine charmante, auf Mallorca aufgewachsene Französin. Ihre jeweils am Sonntag stattfindenden, zwei- bis dreistündigen Wanderungen sind eher leicht und gehen meistens an der Küste entlang.

Bei diesen „Spaziergängen“ geht nicht nur darum, die Bein- und Wadenmuskeln zu trainieren, sondern auch den Gehirnmuskel, indem man sich mit einem anderen Teilnehmer in einer anderen Sprache unterhält. Entsprechend international ist stets das Publikum (Infos bei facebook unter „Walk and Talk Mallorca“).

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